Kürzlich wurden private Aufnahmen einer Autobesitzerin – aufgenommen durch Innenraumkameras eines bekannten Automobilherstellers – im Internet veröffentlicht. Dieser Vorfall hat eine breite gesellschaftliche Diskussion über Datenschutz und Datensicherheit in intelligenten Fahrzeugen ausgelöst. Er macht nicht nur die grundlegenden Risiken optischer Innenraumüberwachungssysteme deutlich, sondern zeigt gleichzeitig den dringenden Bedarf an nicht-optischen Sensortechnologien, die Privatsphäre von Grund auf schützen.

Optische Innenraumüberwachung: Ein System mit eingebauten Datenschutzrisiken
Der Innenraum eines Fahrzeugs gilt traditionell als privater Raum. Mit der zunehmenden Sensorisierung moderner Fahrzeuge wird dieser Schutzraum jedoch zunehmend transparent.
Kameras ermöglichen die klare Erfassung von Bildern und Videos der Insassen. Sobald solche Daten kompromittiert oder missbräuchlich verarbeitet werden, kann dies zu erheblichen Eingriffen in die Privatsphäre führen – wie das jüngste Beispiel der geleakten Innenraumaufnahmen belegt.
Im Gegensatz dazu arbeiten MEMS-Ultraschallsensoren vollständig ohne visuelle Daten. Sie erkennen Anwesenheit und Bewegungen im Fahrzeug durch das Senden und Empfangen von Ultraschallwellen – ohne Bilder, Gesichter oder biometrische Informationen zu erfassen. Dadurch bieten sie einen strukturellen, technologiebedingten Vorteil im Bereich des Datenschutzes und der Datensicherheit.

Kindersicherheitssysteme (CPD): Sensortechnologie als lebensentscheidender Faktor
Das sogenannte Child Presence Detection (CPD)-System dient dazu, zu erkennen, ob sich nach dem Abstellen des Fahrzeugs noch ein Kind oder ein anderes Lebewesen im Innenraum befindet, und den Fahrer rechtzeitig zu warnen.
Dabei gibt es zwei technische Ansätze:
Direkte Erkennung: Das System erkennt vitale Lebenszeichen wie Atmung oder Herzschlag und kann so sicher feststellen, ob ein Lebewesen im Fahrzeug ist.
Indirekte Erkennung: Das System nutzt Druck- oder kapazitive Sensorik, um eine Anwesenheit zu vermuten, kann jedoch nicht zwischen lebenden und unbelebten Objekten unterscheiden.

Gemäß den Vorgaben des Euro NCAP wird ab 2025 ausschließlich die direkte Erkennungstechnologie für Sicherheitsbewertungen berücksichtigt.
Dies führt zu einer verstärkten Einführung von MEMS-Ultraschallsensoren, die eine verlässliche Vitalzeichenerkennung ermöglichen und gleichzeitig maximale Privatsphäre gewährleisten.
